Wissenswertes zum Genesis - Album:
|
Die durchgängige Geschichte des Konzeptalbums geht auf eine Idee von Peter Gabriel zurück, in welcher sein selbst erfundener Titelheld, der in New York heranwachsende Puertorikaner Rael, eine Menge surrealistischer Abenteuer zu bestehen hat.
Mike Rutherford hatte ursprünglich eine Vertonung von 'Der kleine Prinz' des bekannten Autors Antoine de Saint Exupery vorgeschlagen, konnte sich damit aber nicht durchsetzen - den verheirateten unter den Lesern wird dieser Effekt nicht unbekannt sein ;-)
Die Arbeiten zu 'The Lamb ...' fanden Anfang 1974 in der Besetzung Peter Gabriel, Phil Collins, Tony Banks, Mike Rutherford, Steve Hackett im Landhaus "Headley Grange" statt, welche Genesis von den seinerzeit ebenfalls populären Led Zeppelin angemietet hatten. Das Anwesen war völlig heruntergekommen, nachts "tanzten die Ratten auf den Fluren", wie ein Bandmitglied später einmal erzählte.
Zusätzlich war der 5-monatige Aufenthalt dort neben den privaten Problemen einiger Bandmitglieder überschattet von einer Offerte des Regisseurs William Friedkin, welcher Peter Gabriel ein Projekt anbot und damit zum Ausstieg veranlasste. Nachdem sich (zum Glück) das Angebot zerschlagen hatte wurde nach Peter's Rückkehr mit der abgesprochenen Arbeitsteilung fortgefahren, wobei letztlich alle Texte (ausser 'The Light Dies Down ...') von Peter und die Musik von den übrigen stammte.
Die Widrigkeiten jedoch hielten an: aufgrund zusätzlicher Verzögerungen beim Erstellen des Albums war zum lange vorher feststehenden Tourneestart gerade mal die Vorab-Singleauskopplung 'Counting Out Time' mit der B-Seite 'Riding The Scree' im Handel, 'The Lamb ...' selber erschien erst November 1974.
Dieses führte dazu, dass bei den insgesamt 102 Konzerten, beginnend mit einem Warm-Up am 29.10.74 in Newcastle, die Besucher der ersten Events zwar mit einer hervorragenden Bühnenshow (1120 Dias, diverse Kostüme etc.), aber für sie nahezu unbekanntem Musik-Material konfrontiert wurden. Ferner fasste Peter während der Tournee nun doch den Entschluss, die Crew zu verlassen, diesmal um eigene künstlerische Wege zu gehen, hielt es aber bis kurz vor Schluss geheim.
So kam es, dass er beim letzten Konzert der Tour am 22.05.1975 in Besancon für seine Kameraden auf der Oboe zum Abschied 'The Last Post' spielte und sie von nun an getrennte, aber nicht minder erfolgreiche Wege gingen.